Lebensräume im Naturschutzgebiet Rheindelta
Etwa zwei Drittel des Naturschutzgebietes sind ganzjährig Flachwasserbereiche oder - je nach Wasserstand des Bodensees - unterschiedlich lange überschwemmte Flachufer. Neben den Wasserstandsschwankungen des Sees ist die Nährstoffökologie entscheidend: Die Eutrophierung erreichte ihr Maximum Ende der 1970er Jahre. Durch die kontinuierliche Verbesserung der Wasserqualität seit den 1980er Jahren konnten sich beispielsweise wieder großflächige Rasen aus Armleuchteralgen etablieren. Zwei Eingriffe haben bis heute großen Einfluss auf das Schutzgebiet: Die Regulierung des Alpenrheins und die Eindeichung. Seit 1900 wird der Rhein durch den Fußacher Durchstich in die Harder-Fußacher Bucht geleitet, was zu großflächigen Veränderungen geführt hat. Und seit der Eindeichung Ende der 1950er / Anfang der 1960er Jahre wird der Wasserstand in einem rund 250 ha großen Teilbereich des Schutzgebietes künstlich reguliert, wodurch sich Vegetation und Fauna negativ verändert haben.
Aus diesen Veränderungen ergeben sich die wichtigen Aufgaben im Schutzgebiet: Verbesserung der Hydrologie im eingedeichten Gebiet und naturnahe Entwicklung der Rheinmündung. Diese Aufgaben lassen sich wohl nur mit einer begleitenden Informations- und Öffentlichkeitsarbeit erfolgreich umsetzen.
Literatur / Unterlagen:
Grabher, M., Blum, V. (1990): Ramsar-Bericht 1, Teil A, Rheindelta. Umweltbundesamt, Wien.
Grabher, M. (1995): Grundlagen für ein Entwicklungskonzept Rheindelta. Schriftenreihe Lebensraum Vorarlberg, Band 21.
Grabher, M., Lutz, S., Meyer, E. (1995): Einfluß von Entwässerungen auf Boden, Vegetation und Fauna im Naturschutzgebiet Rheindelta. Schriftenreihe Lebensraum Vorarlberg, Band 22.
Grabher, M. (1996): Das Naturschutzgebiet Rheindelta. Im Auftrag des Vorarlberger Landschaftspflegefonds.
UMG Umweltbüro Grabher (2005): FFH-Lebensraumtypen im Natura 2000-Gebiet Rheindelta. Bestandsaufnahme und Bewertung. Im Auftrag des Naturschutzvereins Rheindelta.